Erfahrungen nach einer Saison mit unserem CampWerk Economy (Teil 1 von 2)

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Schorsch
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Campingfahrzeug: CampWerk Economy

Erfahrungen nach einer Saison mit unserem CampWerk Economy (Teil 1 von 2)

Beitrag von Schorsch »

Hallo zusammen!

Nach der ersten Saison mit der neuen Baumwollhütte mit Rädern unten dran ist es Zeit ein kleines Fazit zu ziehen. Und da ich einige für mich wichtige Punkte hier aus dem Forum herausdestillieren konnte, könnte ja der eine oder andere aus meinen Erkenntnissen vielleicht auch einen Nutzen ziehen, sollte er vor einer ähnlichen Entscheidung stehen, wie ich vor rund einem Jahr.

Noch ein paar Eckdaten zur genaueren Einordnung dessen, was ich unten geschrieben habe: Bewohner unserer „Maisonnette des fermetures velcro“ sind meine Frau und ich, beide im Alter 50+. Campen ist für uns nichts Neues, aber bisher war die Unterkunft unserer Wahl das bodenständige Zelt in Tunnelausführung (ein Venus III DLX von Exped für die, die es ganz genau wissen möchten) mit einem zusätzlichem Tarp. Inzwischen ist uns allerdings das Herumkriechen auf dem Boden doch etwas lästig, so dass etwas Gediegeneres hermusste. Ein Zelt durfte es durchaus weiter bleiben, aber eben leichter zu transportieren, und vor allem höher und mit deutlich besserem Schlafkomfort. Geworden ist es schlussendlich ein CampWerk Economy als Neukauf. Den Rest gibt es als Stichpunkte, um nicht zu sehr ins Schwafeln zu geraten

unsere Konfiguration:
- Onroad-Variante (gebremst, 100 km/h-Zulassung, Bordwanderhöhung)
- Anti-Schlinger-Kupplung
- seitlich öffnende Heckklappe
- AHK-Deichseladapter für einen Träger mit zwei Fahrrädern
- Ersatzrad mit Halter
- Vorzelt mit Vordach, Seitenwänden sowie dem Boden und das zugehörige Premiumgestänge
- Tropendach
- Moskitonetz-
- Komfort-Schlafset
- Raumteiler für Schlafkabine
- Bodenklappe unter dem Bett
- statt der Fallstützen der Onroad-Ausführung die ALKO-Schwerlaststützen des Offroad-Modells

Verzichtet wurde beispielsweise auf die Campwerk-Küche, da eine Kochbox aus der bisherigen Camping-Karriere schon vorhanden war, und auf das Transportrohr für das Gestänge (dazu gleich mehr).

weitere Einbauten/Beladung:
- in Fahrtrichtung links: ein Komplettauszug (200 x 60 cm); darunter das Gestänge des Vorzeltes; auf dem Auszug von vorn nach hinten: drei Falt-Boxen (60 x 40 cm, 32 cm hoch) für den Lebensmittelvorrat bzw. unsere Klamotten; einen Schubladenbehälter (60 x 40 cm, 42 cm hoch, mit drei Einschüben für den laufenden Küchenbedarf); eine DIY-Küchenbox auf dem hinteren Ende des Auszugs; am Urlaubsort stehen die beiden Klamottenboxen im Hauptzelt; auf den Auszug verbleibt die Küchenbox – nun längs positioniert – sowie der Schubladenbehälter und die Vorratsbox für die Lebensmittel; zum Kochen wird der Auszug ca. 80 cm aus dem Fahrzeug gezogen bzw. verschwindet bei Nichtbenutzung wieder hinter der Heckklappe

- in Fahrtrichtung rechts: eine Falt-Box (80 x 60 cm, 44 cm hoch) für das Vorzelt nebst Zubehör; eine Falt-Box (60 x 40 cm, 32 cm hoch, längs gestellt für Grill, dutch oven, Holzkohle, Gaskartuschen u.ä.) und eine Gitterbox (60 x 40 cm, 15 cm hoch; längs gestellt, für Unterlagen, Keile u.ä.), darauf zwei Toolboxen (40 x 30 cm, 17 cm hoch) (allgemeines Werkzeug bzw. Zeltleinen + Heringe, Zeltbeleuchtung), neben den längs gestellten Boxen zwei Klappstühle und der Campingtisch

Alle genannten Boxen sind von Auer und direkt dort gekauft. Durch die Abmessungen des Hängers und der Euroboxen ist alles formschlüssig gepackt und muss nicht gesondert gegen Verrutschen gesichert werden. Gekocht wird auf Benzinkocher(n), die aus der Zelt-Ära noch vorhanden sind. Landstrom wird nicht genutzt. Eine 31 l-Absorber-Kühlbox wird mit Msf-1a-Kartuschen betrieben. Die abendliche Beleuchtung im Zelt erfolgt mit einer 10 m LED-Kette (max. 5 W) von CampWerk an einer 24.000 mAh-Powerbank und einer benzinbefeuerten Geniol-Starklichtlampe.

zeitlicher Ablauf der diesjährigen Saison:
- erster Besuch im Showroom in Velbert im September 2024
- endgültige Konfektionierung unseres Hängers auf der Messe Erfurt im November 2024
- Auslieferung des Zeltanhängers Anfang März 2025
- erste Tour: Mitte März für ein Wochenende (…und ja, es war schweinekalt!)
- zweite Tour: Anfang April für fünf Tage
- dritte Tour: über Pfingsten
- vierte Tour: Jahresurlaub für zwei Wochen
- fünfte Tour: Abzelten am ersten Oktoberwochenende
Ego complicare, ergo sum.
Schorsch
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Zugfahrzeug: Skoda Octavia
Campingfahrzeug: CampWerk Economy

Erfahrungen nach einer Saison mit unserem CampWerk Economy (Teil 2 von 2)

Beitrag von Schorsch »

geändert/ersetzt wurden:
- das Fiberglasgestänge mit Außenhülsen für das Tropendach durch ein ordentliches Alugestänge mit Innenhülsen
- die mitgelieferten 71(!) Stücke gebogenen Weichdrahtes (vulgo: Heringe) durch hammerresistente, 1 cm breite, 24 cm lange Heringe aus 3 mm starkem Edelstahl
- die beigelegten Wäscheleinen-Abschnitte nebst Spannkloben durch signalfarbige Zeltschnüre mit Reflexionstreifen (…und so kompliziert ist ein Topsegelschotstek ja nun wirklich nicht)
- die Unterstücke der vier seitlichen Vorzeltstützen (110 cm lang) durch jeweils ein Unterstück der Mittelstütze (150 cm lang), stellt man die seitlichen Stützen senkrecht, um nur das Vordach zu halten, mag die originale Länge ausreichend sein, beim Anpassen der Stützen an die geneigten Wände des Vorzeltes wird die Länge dann aber doch sehr knapp)
- die Kurbel für die Schwerlaststützen wurde auf 15 cm eingekürzt und mit einem 10 cm langen Quergriff versehen
- Einbau eines Schwerlastauszuges (Siehe auch hier!)

Fazit:
- insgesamt bin ich vom Konzept der Campwerker überzeugt
- der Schlafkomfort ist wirklich überragend gut
- das wind- und wettergeschützte Kochen im Vorzelt/unter dem Vordach ist ein wahres Vergnügen
- die Stehhöhe im Zelt ist überwältigend (das Exped hat halt nur 140 cm Firsthöhe)
- genügend Platz im Zelt auch bei regnerischem Wetter
- Möglichkeit zur mückengeschützen Zeltbelüftung bei heißem Wetter
- gähnende Leere im Kofferraum des Zugfahrzeuges (nur noch die Kühlbox ist dort während der Fahrt untergebracht)
- der Hänger ist beim Fahren kaum zu spüren
- der Hänger generiert einen Mehrverbrauch von ca. 0,5 l Diesel auf 100 km
- beim Auf- und Abbau bin ich noch in der Findungsphase, was die neuralgischen Punkte sind und in welcher Reihenfolge sie am besten abgearbeitet werden sollten – insgesamt dauert das Ganze aber nicht wesentlich länger als die bisherige Einrichtung des Lagerplatzes mit einem Tunnelzelt nebst 3 x 4 m-Tarp
- überflüssig war wahrscheinlich der Kauf der Bodenplane für das Vorzelt
- auch das Moskitonetz für die Schlafkabine kam bisher noch nicht zum Einsatz
- relativ wenige Ablagemöglichkeiten im Bereich um den Schlafplatz – evtl. könnten z.B. in den Raumteiler der Schlafkabine ein oder zwei Taschen integriert werden
- bedenklich ist imho die punktförmige Belastung des PVC-Zeltbodens durch die unteren Enden der Leiterholme – hier lege ich inzwischen ein Stück einer 1 cm starken Gummimatte unter
- bei Nichtbenutzung ist der Hänger in einer abgeschlossenen Halle abgestellt und um das Plattstehen der Reifen zu vermeiden, wird das Gefährt aufgebockt, so dass die Räder keinen Bodenkontakt mehr haben – ist vielleicht übertrieben, aber die Sommer-/Winterräder meines PKWs lagern während der Nichtbenutzung ja auch auf einem Felgenbaum

eindeutige Schwachpunkte:
- Art der Installation der ALKO-Schwerlaststützen durch CampWerk (an einem fabrikneuen Fahrzeug die Feile ansetzen zu müssen, um Pfusch der Monteure auszubessern incl. der Reaktion von CampWerk: „…dann bringen Sie den Hänger nach Velbert, damit wir das austauschen können.“ – klar, acht Stunden An- und Abfahrt nebst Hotelkosten bei einer Übernachtung)
- fehlender Feuchtigkeitsschutz bei den werkseitig angebrachten Bohrungen in der Bodenplatte
- von den fünf Spannhaken des Vordaches haben nach der Saison noch zwei ihre Gummiabdeckungen
- bei den Stützen des ausgestellten Regenhutze musste auch schon eine der Gummiabdeckung ersetzt werden
- Katalogbilder mit rautenförmigen Trägern für das 100-er Schild an der Heckklappe, bei der Übergabe wird aber dann das 100-er Schild auf den gebogenen Kotflügel gepappt

Insgesamt überwiegt aber die positive Grundstimmung, wenngleich ich die Frage: „Würdest Du Dir das Hänger noch einmal kaufen?“ dann doch eher verneinen würde – schließlich habe ich ja schon einen und den gebe ich so schnell nicht wieder her.

Mit freundlichen Grüßen
Schorsch
Ego complicare, ergo sum.
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