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Kleiner Falter/Klapper für Abenteurer -auf Anhänger-

Verfasst: 29.11.2006 11:38
von maartje
Hallo Campingfreunde,

nachdem ich jetzt schon öfter in diesem Forum (finde ich übrigens total klasse :D ) gestöbert habe, bin ich auf den Beitrag:
"Kleiner Falter/Klapper nur zum Schlafen - gibts sowas?"
gestoßen. Dieser Gedanke überfiel mich, als ich meinen letzten Urlaubstag in meinem geliebten Holland verbrachte. Hätte ich jetzt nur eine kleine, günstige Unterkunft zum schlafen, klein, fein und mein...

Jedenfalls habe ich mir dieses Thema zum Diplomthema gemacht (Studiengang Produktdesign/Innenarchitektur).
Das Diplomthema umfasst eine Konstruktion eines Wohn-/Campingmodul welches modular auf einen handelsüblichen Anhänger montiert werden kann, der dann sowohl als Transportmittel wie auch als Wohn- und Campingmodul genutzt werden kann.
Der Anhänger mit Modul sollte ein möglichst geringes Gesamtgewicht und Abmessungen haben, sodass er vor allem von kleinen und PS-schwachen Autos zu verwenden ist.

Diverse zeltähnliche Aufbauten zum ausfalten gibt es von 3DOG-camping oder den niederländischen Firmen Holtkamper und Roadmaster beispielsweise. Die Anforderungen an das Diplomthema sind jedoch nicht nur funktioneller und technischer Natur, sondern gleichermaßen von ästhetischer, was die auf dem Markt vorhandenen Produkte leider vermissen lassen. Anstatt x-fach Zeltgestänge auszufalten, wäre ein feststehender Körper denkbar der mehr Komfort und Sicherheit bietet.
Begeistert haben mich bei meiner Recherche allerdings die etwas größeren Klapp-Modelle von Esterel und Rapido. *tolle Beiträge von ceegee, dank u wel*
Schade dass diese nicht mehr gebaut werden.


Da ich kein erfahrener Camper bin (bis jetzt jedenfalls noch nicht) hoffe ich auf Anregungen von Euch. Welche Bedürfnisse auf jeden Fall befriedigt werden sollten etc.
Hat von Euch jemand einen Tipp wo ich evt. die üblichen Details von:
- Hubdächern
- Cabrioverdecken und Anhängern finden könnte?
Was mich vor allem interessieren würde, wären Details:
- der Klappen vom Esterel (wie gegen Wasser abgedichtet?) und der
- seitlich ausziehbaren Knospe? Laufen diese auf einem Rollenauszug?

DANKE Euch im voraus. :)

Verfasst: 29.11.2006 22:25
von Exfalter
Hi maartje!

Ein Selbstbau oder eine Neukonstruktion (es gab schon so ziemlich alles, was man sich nur denken kann) macht nur Sinn, wenn's nichts vergleichbares aus der Großserie gibt. Esthetik und Design stehen bei vielen Campern an untergeordneter Stelle, vielmehr muss alles praktisch sein. Und: je mehr designed, desto interessanter für potentielle Langfinger :(.
Übrigens: Fester Körper statt Zeltwand heißt automatisch mehr Gewicht am Haken und mehr PS unter der Haube :!: Und sicherer bist du in solchen festen Wänden auch nicht unbedingt. Bei permanenter Angst vor aufgeschlitzten Zeltwänden würde ich mir die Sache mit dem Camping vielleicht noch mal überlegen...

Verfasst: 29.11.2006 23:12
von maartje
Hi Stephan,

erstmal DANKE für deine schnell Antwort.
Hmm, das mit dem "Sicherheitsfaktor" ist vor allem eine Empfindungssache, so wie viele Menschen lieber an einer Wand schlafen anstatt mitten in einem großen Raum. Jemand mit permanenter Angst ist beim Camping wohl eh fehl am Platz. Aber du solltest das auch mal aus Frauensicht sehen! Oder wieviele Frauen kennst du, die alleine zum Camping in Urlaub fahren würden? (*neugier*)
Das originelles Design nicht das Wichtigste sein sollte, ist klar. Gutes Design muss auch funktionieren (Form folgt Funktion) und sollte nicht teuer sein! Leider vergessen das viele Designer bei denen es irgendwann nur noch um Prestige und Markennamen geht...
Mit dem höheren Gewicht hast du recht, allerdings zeigt die Vergangenheit das es auch irgendwie geht. Ich denke 750kg sind für jedes Auto zu schaffen, sogar mein Renault 5 hätte dies gezogen.

Nochmals DANKE für deinen Beitrag und vielleicht kommt ja was dabei raus was dich überzeugen könnte :wink:

Verfasst: 29.11.2006 23:31
von Caruso
Nabend ich finde das Thema sehr interessant.
Ich hab ja auch ein Wechselsystem gebaut:

http://www.klappcaravanforum.de/viewtopic.php?t=780

Letztes WE habe ich damit unter großen Bäumen gestanden,mit heftigen Windböen.Da hätte ich auch lieber eine feste Decke gehabt,für den Fall,daß da mal Äste runterfallen.

Verfasst: 30.11.2006 08:20
von Haiopei
Hallo zusammen,

das Thema ist ohne Frage interessant, jedoch möchte ich auch noch ein paar Punkte ins Rennen werfen.
Caruso hat ja nun einen fertigen Falter genommen und den auf ein anderes Fahrgestell verpflanzt, der Grund ist mir nun nicht gerade präsent, aber hier auch erst mal nebensächlich.
Maartje hat meiner Meinung nach andere Vorstellungen. Hier soll quasi ein komplett neuer Falter entstehen, sicherlich soll die eine oder andere Idee aus vorhandenen Modellen einfließen, jedoch größtenteils etwas Neues entstehen. Warum auch nicht, so sind vermutlich die meisten selbstgebauten Wohnmobile und dergleichen entstanden.
Aber jetzt meine Einwände bzw. Eindrücke, wo sich Maartje widerspricht. Zuerst war die Rede von geringen Abmessungen und Gesamtgewicht. Bei den Abmessungen denke ich an den eingefalteten, also fahrbereiten Zustand. Das ist ok. Ein geringes Gesamtgewicht und 750kg sind für mich aber widersprüchlich. Gerade im Bezug auf Frauen, die alleine in Urlaub fahren. Hast Du schon mal versucht, einen 750kg-Anhänger über eine feuchte Wiese zu schieben? Unser Conway hat gewogene 450kg und ich schaffe es alleine, zwar mit Mühe, aber ich schaffe es. Wenn ich nun von der durchschnittlichen Frau ausgehe, so könnte das zu Problemen führen, weil schlichtweg die Kraft fehlen dürfte. Vermutlicher Einwand von außen, auf dem Campingplatz finden sich immer Helfer, möchte ich direkt mit zwei Gegenargumenten kontern. Zum einen sollte man meiner persönlichen Meinung nach sich nie (NIE!!) darauf verlassen, daß vor Ort jemand hilft und zum zweiten ist nicht immer jemand vor Ort. Wir waren schon auf Campingplätzen, da hat man die Nachbarn nur morgens und abends kurz gesehen, weil die den ganzen Tag unterwegs waren, wie wir das auch oft machen.
Also solltest Du Dir das mit dem Gewicht noch mal überlegen. Oder einplanen, daß man eben immer zu zweit sein muß. Ich glaube, es gab hier mal ein Posting in dem es darum ging, welcher Falter alleine aufzubauen wäre. Vielleicht mal als Anregung durchlesen.
Ich muß Maartje die fehlende Campingerfahrung zugestehen, da dürften manche Dinge einfach noch nicht so bewußt sein.

Ansonsten hoffe ich, daß wir bei Entwicklungen auf dem laufenden gehalten werden.


Dirk

Verfasst: 30.11.2006 09:33
von maartje
Hallo,

danke dir Caruso für deinen Link.

An Haiopei:
du hast Recht mit deiner Meinung dass etwas Neues entstehen soll und dem Gewicht. Da ich noch nie einen Wowa hinter mir hergezogen habe, dürfte ich das falsch eingeschätzt haben. Meine Campingerfahrung beläuft sich bisweilen nur aufs gelegentliche zelten. :(
Danke für die Anregungen, weiter so.

Grüße,

Maartje

P.S.: Halte euch auf dem laufenden...

Verfasst: 30.11.2006 10:37
von Schüssel
Hallo Maartje,

das ist ein interessantes Thema für eine Diplomarbeit. Ich wünsche dir viel Erfolg. Wahrscheinlich wird deine zur Verfügung stehende Zeit etwas knapp sein.

Gutes Design bereichert meiner Ansicht nach den Campingmarkt außerordentlich. Wir haben uns damals neben anderen Gründen auch deshalb für ein Camp-let entschieden, weil uns der Hänger im geschlossenen Zustand gefiel.

Exfalter Statement contra Design möchte ich weit hinten anstellen: Gutes Design zu vermeiden, nur um Eigentumsdelikten vorzubeugen darf kein Argument sein. Es gibt schon zu viel schlechtes Design auf dieser Welt. Und: gutes Design ist nicht Selbstzweck, sondern erfreut das Auge und funktioniert.

Meine Anregungen für dein Projekt sind:

Ich stelle mir so eine Art Zelt im Koffer vor, in dem 2 Leute eine bequeme Liegefläche haben. Gut geschlafen zu haben ist für mich mehr als der halbe Urlaub. Ein wenig Stauraum für Kleidung und Utensilien sollte noch drin sein.

2 feste Schalen, sodass das Modul geschlossen vor mechanischer Beschädigung und Wetter geschützt ist (ähnlich Maggiolina-Dachzelt). Aufgeklappt bildet leichter Zeltstoff die Hülle. Vielleicht noch Rollen dran, damit man die Kiste Zuhause gut bewegen/verstauen kann. Hochkant abstellen spart Zuhause Platz.

Bei Regenwetter eingeklappt, sollten die Liegeflächen/Betten trocken bleiben.

Das Modul sollte auf dem Hänger, auf einer Pickup-Ladefläche oder solo auf dem Boden funktionieren. Auf dem Boden sollte man vor stehendem Wasser geschützt sein.

Das Modulgewicht sollte unter 100 kg liegen, damit es noch zu handhaben ist.

Schneller Aufbau.

Eine Erweiterung der Nutzfläche mittels Tarp oder Vordach sollte möglich sein, jedoch nicht bei jedem Aufbau obligatorisch sein.

Alles in allem also ein Minimal- und Leichtbaufalter.

Grüße, Christian

Verfasst: 30.11.2006 11:51
von Rollo
Moin,
Hartschalendachzelte giebt es in vielen Größen und Gewichtsklassen.Diese sind durch ihre Befestigungstechnik für Dachträger und somit auch auf fast allen Anhänger geeignet.

PS:hier was Feines Kleines www.tentrax.com tent trailer

Welch Idee....

Verfasst: 30.11.2006 12:09
von MaJa-Falti
Hi, das finde ich ja mal wirklich spannend.

Man muß die Eckpunkte definieren und ein Lastenheft erstellen.

Wenn ich meine Ideenwelt ausformuliere, sieht es in etwa so aus:
4 Personen finden Platz zum schlafen, ohne sich zusammenzuquetschen. es existiert ein "Gemeinschaftsraum", eine Kochgelegenheit und Raum, um Gepäck sicher und trocken aufzubewahren.
Für 4 Wochen sollte man vernünftig mit so einem Gerät unterkommen.

Technisch einfach und übersichtilch gestaltet, sollte das Projekt sich bedienen lassen, dennoch auch in extremen Situationen bewähren, was für vernünftiges Material und exakte Verarbeitung spricht.

Ich fände eine Außeneinspeisung für Strom schön und vielleicht schon vorverlegte Kabel (Steckdosen -> zu den Betten und in die "Küche")


Gut vorstellen kann ich mir einen Aufbau auf einem Anhänger. Im unteren Teil ist die Aufbewahrung untergebracht, aber seitlich zugängig. Die Küche klappt, wie bei vielen Faltern, seitlich ab, wird um 270° gedreht. Bettenmodule sind ausziehbar, gefaltet wird nach hinten und seitlich. Ein Tritt, bzw. kleine Leiter, kann nötig sein. Vielleicht eine große Schlafkabine (4 Personen nebeneinander), aber mit einer (textilen) Zwischenwand.....

Zu schwer darf so ein Projekt, aus den genannten Gründen, nicht werden, denn auch kleine Fahrzeuge müssen das ziehen dürfen und letztlich bewegt es ein Mensch an seinen Stellplatz.

Dann noch die Frage der Aufbewahrung im Winter. Auf der Seite lagernd? Mit den geeigneten Mitteln sicherlich denkbar.

Die Laufräder sollten nicht zu kleine sein und auf dem "Deckel" sollte eine Reling angebracht sein, um z.B. Räder zu transportieren oder anderes Gepäck.

Und???!!!

Verfasst: 30.11.2006 14:21
von Schüssel
Hallo Rollo,

der Ansatz von Tentrax ist gut: Die Schalenlänge ist die halbe Liegelänge. Das ergibt ein sehr kompaktes Modul. Hartschalendachzelte kannte ich bislang nur von Maggiolina, und bei denen ist meines Wissens die Nutzhöhe sehr beschränkt. Man kann (fast) immer noch etwas besseres entwickeln.

Grüße, Christian

Verfasst: 30.11.2006 17:22
von Caruso
Hartschalendachzelte gibts von Autohome,Autocamp,CM,Bonartic,Hannibal...

Verfasst: 30.11.2006 19:25
von Ürsu
Sali Zäme

Hier habe ich einen Link, http://www.sleeperkitcaravan.co.uk/index.shtml . Es ist vielleicht eine alternative zum herkömmlichen Falter oder Wohnwagen. Wäre für zwei Personen sicher etwas geniales. Durch das optionale Vorzelt sogar für längere Urlaube tauglich.




Gruss Ürsu

Verfasst: 01.12.2006 07:38
von Haiopei
Hallo zusammen,

noch mal ich :lol:

@Maartje: Du hast Dir eigentlich eine ungünstige Zeit für Deine Diplomarbeit ausgesucht. Im Sommer hättest Du die Chance gehabt, auf Campingplätzen mit den Leuten zu plaudern und nach Anregungen zu suchen. Denn vieles von dem, was Camper an ihren Gefährten umbauen, gibt es entweder nicht in der gewünschten Form oder ist zu teuer. Jeder Hersteller muß einen Kompromiß finden, mit dem alle zufrieden sind.
Campingmessen sind sicherlich auch eine gute Informationsquelle, um einen groben Überblick zu finden.

Maja-Falti hat es schon angesprochen, zuerst sollte man die Eckpunkte definieren und sich dann ein Lastenheft erstellen. Denn ein Aufbau mit Platz für 4 Personen wird sicherlich anders aussehen als einer mit Platz für 2 Personen.
Eine wichtige Frage aus meiner Sicht ist die Definition eines "handelsüblichen" Anhängers? Alles was nicht Eigenbau ist, wird handelsüblich sein. Du solltest eher danach gehen, welcher Anhänger ist für die Mehrzahl der Fahrzeuge zugelassen bzw. geeignet. Wir haben z.B. für Gartenzubehör einen Anhänger mit einer Ladefläche von 1,4m x 1m, dieser ungebremste Anhänger (zulässiges Gesamtgewicht 500kg) ist handelsüblich :!: andererseits hatte ich mir mal einen Pferdeanhänger geliehen. Ladefläche ca. 2,5m x 1,4m, dieser gebremste Anhänger (zulässiges Gesamtgewicht 2to) ist ebenfalls handelsüblich.

Ich würde eine Bauform bevorzugen, die sowohl für Kurztrips geeignet ist als auch für längere Urlaubsfahrten. Kurztrips also beispielsweise nur mit Hauptzelt, längere Fahrten mit einem Vorzelt. Also müßte man schon mal überlegen, wo ich das zusätzliche Material verstaue. Man wundert sich, wieviel an Ausrüstung zusammenkommt.
Bei uns liegt das Zubehör im Innenraum. Die Seitenkästen sind schon gefüllt (Geschirr, Innenhimmel, etc.). Im Innenraum liegen bei uns 2 Campingstühle, 1 Tisch, Toilette, Gaskocher, Vorzeltgestänge, Vorzelt, Grill und etwas Kleinkram. Aber alles, was wir so benötigen. Ich überlege auch noch, wie ich das anders verstaue, weil mir das so nicht optimal erscheint.

Hier ist ein Bild dazu:
https://klappcaravanforum.de/album_show ... pic_id=526



Dirk

Verfasst: 01.12.2006 09:43
von Caruso
Haiopei hat geschrieben:Also müßte man schon mal überlegen, wo ich das zusätzliche Material verstaue.
Ich überlege auch noch, wie ich das anders verstaue, weil mir das so nicht optimal erscheint.
Und da fragst du dich,warum ich einen fertigen Falter auf einen Lastanhänger setze :?:

Verfasst: 01.12.2006 11:38
von Rollo
Moin,
genau Das war auch ein wichtiges Argument für meinen Hänger :D